Schaustellerfamilie Fehlauer - Lübeck

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    • Schaustellerfamilie Fehlauer - Lübeck

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      Die erste Schaustellerfamilie ist da
      vom 26. Juli 2010

      Auf dem Tieflader ruhen noch die schnellen Fahrzeuge des "Break Dancer". Heute wollen Kurt Fehlauer und Sohn Thomas mit dem Aufbau des Karussells beginnen. Foto: Schwarck
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      Wilster | Das Jahrmarktskarussell "Break Dancer" hat die Anreise der Schausteller für den größten Jahrmarkt der Westküste eröffnet. Die Familie Fehlauer, die in der vierten Generation mit und von den Jahrmärkten zwischen Flensburg und Osnabrück sowie zwischen Bremerhaven und Rostock lebt, hat jetzt nach dem Lübecker Volksfest eine Woche Pause, um sich auf den Wilster-Jahrmarkt vom 30. Juli bis 3. August vorzubereiten. Die Fehlauers waren die ersten Schausteller, die jetzt in Wilster mit den ersten Wagen auf dem Colosseumplatz eintrafen.

      Seniorchef Kurt Fehlauer ist gern in Wilster zu Gast. Er erinnert an die gute Zusammenarbeit mit dem früheren Marktmeister Peter Voß. "Der hat sich nicht nur zu 100 Prozent, sondern tausendprozentig für den Jahrmarkt eingesetzt." Aber auch mit seinem Nachfolger Manfred Moltzau würden die Schausteller gut zurechtkommen, ist Kurt Fehlauer zufrieden. "Ich komme schon seit über 30 Jahren nach Wilster." Anfangs mit dem "Super-Hopser", dann mit dem "Fliegenden Teppich" und seit gut 20 Jahren mit dem "Break Dancer".

      "Wir sind ein Familienunternehmen - und jeder hat seine Aufgabe", erzählte der 63-Jährige. Er ist verantwortlich für die Tourneeplanung und die Behördenkontakte, managt den Auf- und Abbau und erledigt die Transporte. Ehefrau Karola, die aus der Zirkusdynastie Williams-Althoff stammt, führt den Haushalt und kocht Tag für Tag nicht nur für die vierköpfige Familie, sondern auch für vier Mitarbeiter. Außerdem sitzt sie während des Karussellbetriebs an der Hauptkasse, während ihr Schwager Hans die Chipkasse vor dem Karussell besetzt. Sohn Thomas (39) sorgt sich um den laufenden Betrieb.

      Die Zeiten sind für die Schausteller schwieriger geworden, sagt Fehlauer. Trotz steigender Kosten werden für die einfache Fahrt seit der Euro-Einführung konstant 3,50 Euro kassiert. Viele nutzten auch die Mengenrabatte. Die Standgebühren seien dagegen vielfach drastisch gestiegen. Wilster liege dabei für seinen Betrieb mit 666 Euro im unteren Bereich der Standgelder. Sie bewegen sich ansonsten zwischen 600 und 1100 Euro. Immer mehr zu Buche schlagen die gestiegenen Dieselpreise. Von Standort zu Standort müssten neben zwei Privatfahrzeugen vier Zugmaschinen und fünf Wagen bewegt werden. "Jeder Platzwechsel kostet uns 4000 bis 4500 Euro", weist Kurt Fehlauer auf die starken Belastungen hin. Daneben müssen die Schausteller mit sinkenden Besucherzahlen rechnen. Wegen der Hitzewelle der vergangenen Wochen und der Fußball-WM wären weniger Gäste gekommen, es habe Stillstände gegeben.

      In Wilster sind nach den Erkenntnissen des erfahrenen Schaustellers der Freitag und der Sonnabend die besten Tage. Der Montag übertreffe wegen des Feuerwerks oftmals sogar den Sonntag.

      Von Wilster aus setzt der Break-Dancer seine Tournee nach Neumünster fort. Weitere Stationen sind dann Osterholz-Scharmbek und Bremerhaven. Von Ibbenbühren im Osnabrücker Land muss dann eine lange Anfahrt nach Flensburg in Kauf genommen werden, um dann noch einmal nach Bünde in Nordrhein-Westfalen zurück zu fahren. Die Saison endet am 22. Dezember mit dem Weihnachtsmarkt in Rostock.

      Im Winterquartier in Bornhöved wird dann die Tournee 2011 geplant, Voraus-Standgelder werden überwiesen und Reparatur- und Verschönerungsarbeiten am Karussell und an den Fahrzeugen ausgeführt. Für eine Urlaubsreise bleibt kaum noch Zeit. "Früher sind wir mal nach Thailand oder in die USA gereist, heute geht es allenfalls mal in die Türkei oder nach Ägypten." Im März beginnt dann die neue Saison mit dem Frühjahrs-Markt in Heide.

      von Jochen Schwarck
      erstellt am 26.Jul.2010


      Quelle: Schausteller Fehlauer


      Gruß

      Hermann