Schaustellerfamilie Isken, Dortmund

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    • Schaustellerfamilie Isken, Dortmund

      Ein kleiner Bericht über die Familie Isken.



      04.11.11
      Allerheiligenkirmes


      Schausteller-Familie Isken seit 100 Jahren auf der Soester Kirmes

      SOEST - Schnell. Schneller. Das Herz schlägt. Die Augen funkeln. Gebrannte Mandeln duften. Kinder laufen durch die Gassen. Aufregung. Eine neue Attraktion. Ein Autoscooter. November 1951. Kirmes.
      Vater und Sohn – die junge Generation: Rudolf Isken mit seinem elfjährigen Filius im Autoscooter.

      Vater und Sohn – die junge Generation: Rudolf Isken mit seinem elfjährigen Filius im Autoscooter.

      „Damals war es noch eine andere Zeit. Alles fieberte noch mehr als heute auf die Kirmes zu“, erinnert sich Rudolf Isken. Die Eltern des heute 67-Jährigen kauften damals einen Autoscooter. Ohne große Lichteffekte, Sound und Schnickschnack. Nur ein Plateau, einige Fahrzeuge und Leuchtstoffröhren – dennoch freuten sich die Soester Kirmesbesucher auf das neue Fahrgeschäft. Familie Isken war bei den Hansestädtern bereits bekannt, da sie seit Anfang der 1910er-Jahre mit einem Karussell und einer Schiffschaukel die Allerheiligenkirmes anfuhren.

      „Seit 100 Jahren sind wir nun schon in Soest präsent – seit 60 Jahren mit dem Autoscooter. Hier fühlen wir uns wohl und kommen gerne her“, sagt Rudolf Isken junior. Der 38-Jährige ist inzwischen Inhaber des Autoscooters – dennoch werden die Entscheidungen mit den Eltern besprochen. Aus Tradition: 1850 hat sich das Unternehmen Isken gegründet. Rudolf Isken junior ist inzwischen die sechste Generation der Schaustellerfamilie. Sein elfjähriger Sohn – auch ein Rudolf – soll eines Tages den Betrieb übernehmen. „Ich bin zuversichtlich, dass er sich dafür entscheidet – wenn er aber etwas anderes machen will, ist das auch okay.“

      Dies sei sein Wunsch – obwohl die Schausteller-Zeiten härter werden. „Die kleinen Veranstaltungen haben für viele Besucher den Reiz verloren. Sie wollen lauter, größer, bunter“, meint Rudolf Isken senior.

      „stabile Sache“. Hier kämen die Besucher – bei Wind und Wetter. Anders bei Veranstaltungen, die nicht eine solche Tradition haben. Die Besucher fehlen – was für die Schausteller bleibt, sind Kosten. Gebühren, Löhne, Tank- und Energiekosten lassen die Kosten für die einzelnen Fahrten zwangsweise steigen. Dazu kommen höhere Investitionen als früher. „Mit einem Autoscooter von damals würde man heute keinen Blumentopf gewinnen.“

      Obwohl das Geschäft härter wird – eine andere Arbeit kann sich Rudolf Isken junior nicht vorstellen. Er sagt, dass er die frische Luft braucht. Die körperliche Arbeit. Die Abwechslung. Die Lichter. Die Romantik. Das Lachen der Leute. Die aufgeregten Kinder. Das Funkeln in den Augen. - mc


      Quelle: Schausteller Isken


      Gruß

      Hermann