Angepinnt Ponyreiten der Familie Bügler - Bad Kreuznach, *Tag der offenen Tür* am 09.10.2014 in Mayen

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    • Landau 07.09.2013

      Bügler´s Reitpalast in der Kritik – Stadt und Veterinär: Gute Haltungsbedingungen vor Ort
      7. September 2013 | Von Redaktion | Kategorie: Landau, Regional

      Dominik Bügler mit Tinker “Jimmy”, Dr. Kirsch (links) und Beigeordnetem Klemm.
      Foto: Ahme

      Landau. “Gelegentlich wird Kritik seitens verschiedener Organisationen laut, wenn das Ponyreiten auf den Landauer Jahrmärkten angeboten wird,” sagt Beigeordneter Rudi Klemm. Ein diesbezügliches Pressegespräch führte die Pressevertreter zum Reitpalast Dominik Bügler, wo sich auch Amtsveterinär Dr. Karl-Heinz Kirsch, Marktmeisterin Sonja Brunner-Hagedorn und der Leiter des Büros für Tourismus, Franz Müller eingefunden hatten.

      Auch jetzt, zum Landauer Herbstmarkt, meldeten sich wieder kritische Stimmen zu Wort, die dem Reitpalast Tierquälerei vorwerfen. Sabine Luppert vom Verein “Schüler für Tiere” wirft dem Betrieb auf einer Facebook-Seite “nicht artgerecht Bedingungen im Rummelbetrieb” vor. “Kein Wasser, schlechte Unterbringung, die Tiere müssen den ganzen Tag im Kreis laufen”. So lauten unter anderem die Vorwürfe, die Klemm und Bügler mit einem Rundgang entkräften möchten.

      “Immer haben wir den Kritikern solche Rundgänge angeboten, doch nie wurden diese Angebote angenommen”, so Klemm. Nachdem jetzt im Internet eine Petition sowie Mahnwachen an den folgenden zwei Sonntagen angekündigt wurden, hat man sich bei der Stadt zu diesem Schritt der Aufklärung entschlossen.

      Das Unternehmen Bügler aus Bad Kreuznach, hat sich aus einem Zirkusunternehmen heraus gegründet. “In zwei Jahren möchten wir gerne unser 50jähriges Jubiläum feiern”, sagt der 55jährige Dominik Bügler, der das Unternehmen mit seinem Sohn führt und selbst seit seinem 20. Lebensjahr im Reitpalast arbeitet. Büglers kommen gerne nach Landau zu den Märkten und schätzen die gute Atmosphäre hier.

      Amtsarzt Dr. Kirsch, der von einer “Klientel” spricht, die mobilisiert, erklärt, dass es noch niemals zu Beanstandungen gekommen sei und Bügler “in der Lage ist, einen Betrieb ordnungsgemäß zu führen”. “Die Ponys befinden sich in einem guten Pflege- und Futterzustand”, so Kirsch. “Die Tiere haben ein gutes Leben. Pferde sind Nutztiere und müssen gelegentlich wie Menschen Geld verdienen”, sagt Kirsch und merkt an, dass es “jedem schlecht gerittenen Reitpferd 100 mal schlechter geht”. So wird auch in einem speziellen Buch genau Buch über den Tierbestand geführt; Krankheiten, Fütterung etc zu jedem Pony sind hier aufgelistet.

      Außer Büglers Reitpalast sind etwa 25 bis 30 weitere Ponyreitunternehmen in Deutschland unterwegs. “Es ist gut, dass es Menschen gibt, die darauf achten, dass Richtlinien eingehalten werden” sagt Bügler. Er beklagt aber auch, dass es den Unternehmen durch Auflagen immer schwerer gemacht wird, nicht zuletzt auch durch ständige Novellierungen im Tierschutzgesetz.

      Cirka 20 Veranstaltungen hat die Familie pro Saison; von den 22 Ponys, werden manche im Therapiebereich eingesetzt, elf sind zur Zeit in Landau. Überall wo Büglers gastieren, schauen sie, dass Wiesen angepachtet werden können. Auch in Landau hat man auf den Reiterwiesen eine Wiese zur Verfügung, auf der die Ponys weiden können. Auf dem alten Messplatz befindet sich neben der festen Stallung ein Paddock , sodass die Tiere sich auch hier bewegen können. Zwei Mitarbeiter umsorgen Tinker, Isländer und Shetland-Ponys. Das Futter kommt vom Bauern aus der Umgebung.

      “Die Kinder freuen sich, kennen inzwischen die Ponys” erzählt Bügler. Schon ganz Kleine dürfen sich auf den Rücken der braven Tiere wagen, die generell “Schritt” laufen, maximal vier Stunden eingesetzt werden und dann ausgewechselt werden.

      Dominik Bügler bietet gerne an, dass sich Besucher bei ihm melden können um sich selbst über die Unterbringung der Tiere zu informieren. (desa)

      Quelle: Reitpalast
    • Ponyreiten im Brennpunkt: Kinderspaß oder Tierquälerei?
      anw | 15.05.2013
      Auf Jahrmärkten, zu Weihnachten und während anderer Veranstaltungen müssen sie häufig grelles Licht, laute Musik und Kindergeschrei ertragen: Die Rede ist von Kirmespferden. Doch haben die Tiere wirklich einen 24-Stunden-Arbeitstag? Und ist die Haltung, wie Tierschützer behaupten, wirklich so weit entfernt von einer artgerechten? Die Meinungen zu diesem Thema liegen weit auseinander. Stefan Bügler, Sohn des Pony-Circus-Betreibers auf der Donatus-Kirmes, kann die Aufruhen nicht verstehen: »Unseren Ponys geht es prima. Sie wirken weder gestresst, noch sind sie gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt«.

      »Die Leute denken von früh morgens bis spät abends drehen ein und dieselben Pferde ihre Runden im Kreis. Dass wir aber von jedem Pferd einen ‚Doppelgänger‘ haben, um die Tiere spätestens alle vier Stunden zu entlasten, interessiert die meisten Menschen nicht«, klagt der Sohn vom Pony-Circus-Betreiber Dominik Bügler.

      Bilder

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      Pferde brauchen eine Weide, keine Manege

      Auf der Euskirchener Donatus-Kirmes waren die Büglers mit ihren Ponys in diesem Jahr zum ersten Mal und mussten direkt Kritik einstecken: Die Ponys werden zwischen dem Kirmesrummel nicht artgerecht gehalten, die Musik sei für diese sensiblen Tiere viel zu laut und die einseitigen Bewegungen richten körperliche Schäden an, schallt es von der Seite der Tierschützer und -freunde im Kreis Euskirchen. Ute Neumann vom Tierschutzverein aus Euskirchen: »Sowohl Ponyreiten auf Jahrmärkten als auch Pferde in Zirkussen sollten strikt verboten werden. Diese Tiere sind keine Gegenstände, sondern Lebewesen. Als ich den Pony-Circus auf der Kirmes sah, schmerzte mein Herz. Diese armen Tiere stehen Nase an Hinterteil - das kann nicht im Sinne der Tiere sein«.
      Auch in der Facebook-Gruppe »Gegen Tierquälerei« ist man sich einig: »Ich hab es damals, als ich klein war, selbst gerne gemacht. Nur je älter ich geworden bin, habe ich von Jahr zu Jahr eingesehen, dass es Quälerei ist. Diese Tiere brauchen eine große Weide zum Auslauf«, schilderte die Nutzerin Sabrina W. ihren wachsenden Unmut.
      Lautstärke für Tiere gedrosselt

      Stefan Bügler gibt zwar zu, dass es bessere Standorte für den Pony-Circus gibt, kann diesen Äußerungen aber trotzdem nur mit einem Kopfschütteln begegnen: »Unsere Tiere sind wohlgenährt, kerngesund und sehr gepflegt«. Mit den Betreibern der umliegenden Fahrgeschäfte auf dem Charleville-Platz in Euskirchen hatte man außerdem die Vereinbarung getroffen, die Musik-Lautstärke zu drosseln und die Bässe zurückzustellen.
      Maximal 70 Arbeitstage im Jahr

      Rund zehn der insgesamt 26 Pferde haben die Büglers bei jeder Reise im Schlepptau. Dabei werde penibel darauf geachtet, dass ein Pony maximal 70 Tage im Jahr arbeitet. In gepflegten Boxen hinter der Manege wohnten die Showtiere während der Kirmes - abgeschirmt von lauter Musik, grellem Licht und Kindergeschrei.
      Abgesegnet von Ordnungs- und Veterinäramt

      Zudem habe sowohl das Ordnungs- als auch das Veterinäramt und der Kreis Euskirchen alle Gegebenheiten zuvor überprüft und für artgerecht befunden. »Fast täglich wurden die Ponys während der Donatus-Kirmes auf eine ordnungsgemäße Sattelung überprüft - ohne jegliche Beanstandung vom Veterinäramt«. Nicht nur hinter der Manege, auch in der Manege scheint bei den Büglers alles top-gepflegt. Eine dicke Lage Späne sorge für einen weichen Untergrund für die empfindlichen Hufe und eine Rundum-Plane biete Schutz vor der lauten Musik.
      "Ponyreiten hat es schon immer gegeben"

      Auch der erste Beigeordnete der Stadt Euskirchen, Johannes Winckler, sieht keine Gründe, ein sogenanntes »Pony-Karussell« in Zukunft zu verbieten: »Ponyreiten gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren auf der Donatus-Kirmes und bisher kamen nie große Einwände. Der Standort wurde mehrfach überprüft und die Genehmigung für das Ponyreiten erteilt. Die sind die Experten«.
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      Ponyreiten auf dem Lukasmarkt – Die gesetzlichen Bestimmungen zum Tierschutz wurden stets beachtet!

      MAYEN. Auf dem Lukasmarkt findet seit über 4 Jahrzehnten Ponyreiten statt. Das Gewerbe wird von der Schaustellerfamilie bereits in dritter Generation ohne Beanstandungen geführt.

      In unregelmäßigen Abständen kommt es immer wieder vor, dass die beliebte Kinderattraktion Ponyreiten beim Lukasmarkt in Leserbriefen und Anfragen kritisch hinterfragt wird. In diesem Jahr wurde sogar von einigen Tierschützern eine Petition im Internet mit dem Aufruf gestartet: Oberbürgermeister Mayen: „Bitte beenden Sie das Leiden der Ponys auf dem Lukasmarkt!! Diese Petition haben bisher ca. 1.900 Tierschützerinnen und Tierschützer im Internet elektronisch unterzeichnet.

      Die Stadt Mayen nimmt diese Proteste ernst. Deshalb überzeugen sich der Oberbürgermeister, die Verwaltung sowie die Marktkommission jedes Jahr erneut davon, dass beim verpflichteten Schausteller Dominik Bügler aus Bad Kreuznach die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden. So sind regelmäßige Kontrollen des Tierarztes gewährleistet. Der Veterinär der Kreisverwaltung Mayen Koblenz hatte bei den bisherigen Kontrollen auf dem Lukasmarkt oder anderen Marktveranstaltungen im Kreisgebiet keine Beanstandungen oder Auffälligkeiten feststellen können. Ein ordnungsgemäß geführtes Tierbestandsbuch wird regelmäßig vorgelegt. Auch der Hufschmied ist regelmäßiger Gast beim Schausteller und verrichtet die notwendigen Pflegearbeiten.

      Die Tiere werden vor dem Lukasmarkt auf dem Viehmarktplatz mit ausreichendem Auslauf gehalten. Diese Auslaufzone auf dem Viehmarktplatz wird immer aufgebaut, wenn die Tiere einige Tage frei haben, damit sie sich im weiträumigen Gatter frei bewegen können.

      Während der Lukasmakttage sind die Tiere in Stallungen auf einem Wiesengelände hinter der Stadtmauer (Eingang Burgfrieden) untergebracht und werden während der Betriebszeit regelmäßig ausgewechselt.
      Die Manege hat 12 m Durchmesser, das Ruhezelt im Burgfrieden hat die Maße 13 x 10 m.

      Im festen Winterquartier in Bad Kreuznach haben die Tiere sechs Monate im Jahr auf weitläufigen Wiesen ausreichenden Auslauf.

      Die gewissenhafte Pflege der Tiere ist für die Familie Bügler ein wichtiger Selbstschutz, da es sich beim Ponyreiten um ihre „Existenz“ handelt, die sie nicht durch kranke, überlastete und ausgemergelte Tieren aufs Spiel setzen wollen.

      Für 2014 hat der Schausteller eine besondere Aktion geplant: In der Aufbauwoche zum Lukasmarkt wird auf dem Viehmarktplatz ein „Tag der offenen Tür“ (besser Tag der offenen Stallungen) veranstaltet.

      Am Donnerstag, den 9. Oktober können alle interessierten Besucher (auch gerne Kindergärten, Schulklassen) in der Zeit von 15.00 – 18.00 Uhr selbst Eindrücke sammeln und sich dabei eine eigene Meinung bilden. Neben dem Auslaufgatter auf dem Viehmarktplatz kann auch die Stallung hinter der Stadtmauer im Burgfrieden besichtigt werden.

      Die Bevölkerung ist recht herzlich eingeladen den „Tag der offenen Tür“ zu nutzen.
    • Ganz aktuell, ist im Darmstädter Echo vom 17.07.2015 folgendes zu lesen:



      Erbach
      17.07.2015
      Wiesenmarkt: Veterinäramt hat bei Reitbahn nichts zu beanstanden

      Von Hans-Dieter Schmidt

      ERBACH - Ohne Beanstandungen oder Einschränkungen hat Dominik Bügler (Bad Kreuznach) im Vorfeld des Wiesenmarkts die "Niederschrift über die Betriebsprüfung" erhalten. Bügler ist Betreiber der Ponyreitbahn auf dem Erbacher Volksfest, das Dokument erstellt hat die Odenwälder Amtstierärztin Sabine Sanft.Auf Grundlage der 2011 erteilten Genehmigung hatte die Veterinärin zusammen mit Tiergesundheitsaufseher Carlo Johann-Schwöbel die Einhaltung der Vorschriften und Auflagen überprüft. Und im Bewusstsein immer öfter öffentlich werdender Vorbehalte gegenüber derlei Reitbetrieben auf Volksfesten war auch Marktmeister Peter Breidenbach Beobachter der Kontrolle.

      Breitenbach wie auch Bügler wissen um die Sensibilität des Themas im Allgemeinen, kennen aber auch die nicht selten unsachliche, bis hin zur Beschimpfung reichende Kritik in sozialen Netzwerken. Bewusst verzichten sie auf Reaktionen über die gleichen Kanäle; beiden sind, wie sie betonen, Realität und Fakten der betrieblichen Gegebenheiten vor Ort wichtiger. Die Gelegenheit, diese im Zuge der Kontrolle ausführlich vorzustellen, nutzte Bügler - wie er es auch bei den Wiesenmarkt-Backstage-Touren regelmäßig tut, um Aufklärung zu betreiben.

      Der Schausteller hat, so sagt er, in Erbach zu Marktbeginn 13 Ponys im Einsatz, darunter drei Leittiere. Außerdem verfügt der Betrieb über weitere zehn Tiere für einen größeren Wechsel vor dem zweiten Festwochenende. Etwa die Hälfte der mit nach Erbach gebrachten Kleinpferde sind jeweils gleichzeitig in der Manege, die einen Durchmesser von zehn Meter hat. Dort laufen sie täglich etwa ab 14 Uhr bis in die frühen Abendstunden, wenn die Kinder das Fest verlassen.

      Alle vier Stunden spätestens werden die Tiere gewechselt, bei stärkerer Auslastung oder höheren Temperaturen in entsprechend kürzeren Intervallen, betont der Inhaber. Dazu kommen mehrere sogenannte Handwechsel, bei denen die Laufrichtung geändert wird. Die Tiere gehen auf weichem Belag, der regelmäßig gesäubert und aufgefrischt wird.

      In den Pausen können sich die Ponys lastfrei in einem Korral unmittelbar hinter dem Stall mit einer Fläche von etwa 15 mal sieben Metern bewegen. Alternativ steht ein moderner fahrbarer Stall zur Verfügung. Dieser hat die Maße 16 mal 8,5 Meter und ist unterteilt in zehn Einzelboxen. In diesen stehen die Pferde auf Gummimatten mit Sägemehleinstreu, die täglich gewechselt wird, wie Bügler darlegt. Die Technik des Wagens erlaubt zudem den Wandel von Einzel- zu Laufboxen.

      Den Ponys steht dort ständig frisches Wasser zur Verfügung, sie bekommen Kraftfutter und Heu, das Bügler von der nahe gelegenen Dorf-Erbacher Schäferei Hermann Dingeldey bezieht. Dieser stellt dem Reitbahnbetrieb im nahe gelegenen Gräsig außerdem Freigelände bereit, um den Ponys dort zusätzlichen Auslauf zu geben.

      Mit seiner luftigen, aber zugfreien Offenstallhaltung sei er also weit entfernt von der einstigen Unterbringung der Ponys in kleinen und oft überhitzten Zelten, so Bügler. Den Begriff Offenstallhaltung nimmt der Unternehmer übrigens auch im übertragenen Sinne wörtlich: Wie er ausdrücklich betont, haben Interessenten nach Rücksprache mit ihm oder seinen Mitarbeitern jederzeit die Möglichkeit, den Stall zu besuchen und sich selbst von seiner Art der Tierhaltung einen Eindruck zu verschaffen. Wie Marktmeister Breidenbach ergänzte, achtet er bei der Planung des Volksfests stets darauf, dass die Reitbahn der Tiere wegen in einem weniger lauten Bereich platziert wird - in diesem Jahr unterhalb der Treppe neben der Geisterbahn.


      Quelle: Erbach Wiesenmarkt 2015
    • Aktuell in *Mayen erleben* vom 16.10.2017



      Die „Tierquäler“ vom Lukasmarkt


      Von
      Marco Schmitz -
      16. Oktober 2017 4
      24837
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      Ponyreiten gehört für viele Besucher zu den wichtigen Traditionen des Lukasmarktes. Foto: Marco Schmitz

      Bereits vor Wochen machten Tierschützer gegen Ponyreiten auf dem Lukasmarkt front. Mit pauschalen Anschuldigungen und dramatischen Bildern riefen sie dabei zum Boykott auf. Wir machten uns selbst ein Bild und besuchten Stefan Bügler auf seinem Ponykarussell.
      Mit dem Fassanstich begann vergangenen Samstag der Lukasmarkt. Bei bestem Wetter verzeichnete das Ponyreiten den ersten Andrang. So ist es in jedem Jahr. Denn fast jeder Mayener hat hier erste Erfahrungen auf dem Pferderücken gesammelt und viele möchten diese Erfahrung an ihre Kinder und Enkelkinder weitergeben. Das Ponykarussell blickt auf eine lange Tradition zurück und gehört zum Lukasmarkt für viele dazu, wie gebrannte Mandeln und Selbstfahrer.

      Im Fokus der Tierschützer
      Tierschützer sehen das jedoch anders. Sie argumentieren mit Quälerei und enormen Stress durch Jahrmarktlärm. Noch vor dem Start tauchten im Internet Protestaufrufe gegen das Ponyreiten auf. Untermauert mit kontextlosen Bildern werden dramatische Zustände geschildert, die zunächst weder mit dem Lukasmarkt, noch mit der Region in Zusammenhang zu stehen scheinen. „Das sind doch gar nicht meine Pferde“ wehrt sich Karussellbetreiber Stephan Bügler zu Recht. „Im Internet kursieren Bilder, die mit mir und meinen Tieren nichts zu tun haben.“ Der junge Mann ist verärgert und erklärt, dass er mit den Tieren zusammenlebt und sie gut behandelt, weil sie seine Existenz sind. „Die Pferde behandele ich besser als mich selbst oder meine Mitarbeiter“ sagt er überspitzt und zeigt uns seinen mobilen Betrieb. Er erklärt, dass er mit 16 Tieren zum Lukasmarkt kommt, während nur fünf oder sechs Ponys in der Arena laufen. Er achte darauf, dass die Tiere häufiger Pausen bekommen, als gesetzlich vorgeschrieben. „Auf den Tieren sitzen kleine, unerfahrene Reiter“ sagt Bügler. „Denken Sie, da lasse ich die Tiere so lange arbeiten, wie ich dürfte?“
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      Stefan Bügler im mobilen Stall der Ponys. Foto: Marco Schmitz

      Gepflegte Unterbringung
      Auf dem Weg zur Unterbringung erzählt er uns, dass er mit seinen Ponys maximal 80 Tage im Jahr auf Volksfesten ist. Auf dem kurzen Weg zur Stallung wird es ruhig. Bügler wird still, damit wir uns selbst ein Bild machen können. Entlang der dicken Stadtmauer geht es in einen Hinterhof unter dem Rosengarten. Dicke Mauern halten den Lärm des Marktes zurück und wir stehen in einem riesigen Hof, in dem eine Stallung aufgebaut ist, hinter der die Ponys zudem noch Auslauf haben. Einige scheinen gerade das Sonnenlicht zu genießen, während sich andere gerade über eine Ballen Stroh und Weizenkleie hermachen. „Auf dem Jahrmarkt ist es alles ein wenig…“ Bügler hält kurz inne „Der Pferdemist steht halt neben meinem Wohnwagen und kann nur früh morgens weggefahren werden. Aber es geht alles, wenn man will.“ Er erzählt, dass die Stadt, insbesondere der Marktmeister, ihn in allen Belangen zum Wohl seiner Tiere unterstützt. Er komme gerne nach Mayen, schon seit er ein kleiner Junge war und nach der Schule lieber am Ponykarussell seines Vaters half, als mit anderen zu spielen.
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      Auslauf auf einem ruhigen Hinterhof während der Pausen. Foto: Marco Schmitz

      Gegen Mittag formieren sich dann Tierschützer neben dem Ponyreiten. Für Bügler ist die Demonstration des Vereins Arche Noah keine Überraschung. Man kennt sich. Dem Tierschutzverein aus Neustadt-Neschen im Westerwald ist Bügler mit seinem Betrieb kein Unbekannter. Mit einer Demonstration und Unterschriftensammlung reisen die Demonstranten dem Betrieb wohl hinterher und erzählen stolz, dass sie mit ihrem Einsatz in Neuwied bereits das Ponyreiten auf der Kirmes abschaffen konnten. Man sieht sich als Tierschützer in der Pflicht, dem „Leiden“ der Tiere ein Ende zu bereiten. „Tiere sind keine Maschinen“ ist eine ihrer zentralen Plakatbotschaften. Ein Gespräch mit dem Mediensprecher des Vereins verläuft über die üblichen Argumente der Tierquälerei: Kirmeslärm, Monotonie und schlechte Behandlung. Wir fragen den Tierschützer, ob man sich vor der Demonstration selbst ein Bild von den Tieren und Ihrer Behandlung gemacht hat oder das Gespräch mit dem Betreiber gesucht habe. Ein „Nein“ ist die klare, aber ausweichende Antwort.

      Man kenne ja den Vater
      Wir konfrontieren den Tierschützer mit den Ergebnissen unsere Recherche. Falsifizieren seine Aussagen, dass die Tiere zusammengepfercht untergebracht werden und widerlegen mit Fotobeweis, dass die Ponys den ganzen Vormittag in der Arena stünden. Wir bieten an, gemeinsam mit ihm die Stallung zu besuchen, damit er uns auf Missstände hinweisen könne, die wir vielleicht übersehen würden. Kein Interesse. „Wir hatten in der Vergangenheit bereits mit dem Vater des Betreibers kontakt und der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit von Stamm“ war die umschreibende Antwort. Unserem Argument, dass dies nur pauschale Ausflüchte sind, will man nicht folgen.
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      Demonstration der Tierschützer vor dem Ponykarussell auf dem Lukasmarkt. Foto: Marco Schmitz

      Wir geben klar zu verstehen, dass wir in dem Ponykarussell keine Tierquälerei erkennen können. Die Ponys würden ebenso wie Reitlernpferde an einer Longe im Kreis laufen. Die Zustände in der provisorischen Stallung wären besser, als wir sie in manchem Reiterhof feststellen könnten und Dr. Simone Nesselberger vom Kreisveterinäramt würde bestätigen, dass es in Mayen keine Mängel geben würde. Im Gegenteil: „Die Ponys sind in einem guten Zustand und die Besitzer kümmern sich gut um sie.“ Hinsichtlich der artgerechten Haltung habe der Veterinärdienst beim Ponyreiten nichts zu beanstanden.
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      Eine von mehreren Thesen der Tierschützer von Arche Noah. Foto: Marco Schmitz

      Danach verlor das Gespräch mit dem Sprecher der Tierschützer etwas an Substanz. Im Raum standen auf einmal seine Andeutungen von Pferden unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und einer maulgeknebelten Veterinärin der zuständigen Behörde. Die ursprünglich sachliche Diskussion wurde vom Sprecher der Arche Noah in den Bereich der (Verschwörungs)Theorien geführt. Belege konnte er für keinen seiner vielen Vorwürfe vorbringen. Als wir der Diskussion nicht auf dünnes Eis folgen wollten, konzentrierte er sich nur noch auf das seelische Leid der Tiere und sprach der Veterinärin jedwede Kompetenz ab, wenn sie den Begriff „Artgerecht“ mit Kirmespferden in Einklang bringen würde.
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      Die Ponys ändern mehrmals am Tag die Laufrichtung in der frisch eingestreuten Arena. Foto: Marco Schmitz

      Was ist eigentlich artgerecht?
      An diesem Punkt wurde klar, dass „Artgerecht“ ein Gummibegriff ist, der für Auslegung ähnlich viel Freiraum bietet, wie „unangepasste Geschwindigkeit“ in der Straßenverkehrsordnung. Die Arche Noah argumentiert, dass Pferde Lauf- und Fluchttiere sind. Demnach wäre dann aber jede Haltung, ja sogar jedes Reiten auf einem Pferd alles andere als artgerecht. Auch Hunde wären in einer Wohnung mit viermal Auslauf pro Tag ebenso artwidrig gehalten, wie Fische im Aquarium. „Sie können ein Leid nicht mit einem anderen Leid rechtfertigen“ war hier der Ausweg des ambitionierten Tierschützers, der letztlich nicht mehr die Zustände auf dem Karussell am Lukasmarkt im speziellen kritisieren wollte. „Aber die gesetzlichen Richtlinien sind unzureichend!“ hielt er schließlich als letztes Argument hoch. Das wiederum ist eine sehr persönliche Meinung, die auch jedem zusteht. Nur muss man sich dann um eine Änderung der Gesetze bemühen, statt die Existenz eines Karussellbetreibers mit öffentlichen Aufrufen zum Boykott zu bedrohen. Insbesondere wenn dieser die gesetzlichen Richtlinien des Tierschutzes offensichtlich mehr als einhält.


      Quelle: Die Tierquäler vom Lukasmarkt