Platz wird geräumt bei „Land unter“

26.08.2011 - WORMS

Von Claudia Wößner

UNWETTER Gefahr durch Stromkabel bei größeren Wassermengen / Schausteller sind optimistisch

Nach dem heftigen Unwetter am Mittwoch stand der Festplatz unter Wasser. Die Schausteller befanden sich da gerade noch in der Aufbauphase für das Backfischfest - doch was passiert eigentlich, wenn auf der Kisselswiese das Geschäft gerade richtig brummt und dann Blitz und Donnergrollen Ungemach verheißen?

„Wenn es ganz schlimm kommt, werden wir den Platz evakuieren müssen“, verdeutlicht Gerhard Haußmann, Abteilungsleiter im Rathaus, der unter anderem auch für das Backfischfest zuständig ist, dass es für den Fall der Fälle ein Sicherheitskonzept gibt, mit dem auf Wetterkapriolen entsprechend reagiert werden soll. Stadt, Polizei und Feuerwehr würden dann in einem Krisenstab besprechen, wie verfahren werden soll.

„Dann ist das quasi wie eine Bombendrohung“

Klar ist: Wenn auf dem Festplatz „Land unter“ gemeldet wird, kann das lebensgefährlich sein. So sieht es jedenfalls Hans Göbel vom Schaustellerverband. Der Riesenrad-Betreiber erinnert an die vielen Stromleitungen, die über die Kisselswiese laufen. „Wenn Strom im Wasser ist, dann ist das quasi wie bei einer Bombendrohung. Dann müssen alle Leute vom Platz“, hat Göbel noch gut die Ereignisse vom Jahrmarkt in Bad Kreuznach vor Augen. Auch Schausteller Johann Nock betont, dass die Sicherheit der Besucher Priorität hat. „Auf dem Festplatz sind Stromleitungen vorhanden. Da muss zunächst der Strom abgeschaltet werden“, sagt Nock mahnend.

Nur an zwei Stellen könnten Pfützen entstehen

Dennoch: „Solange niemand gefährdet ist, reagieren wir den Umständen entsprechend“, macht der Schausteller klar, dass nicht mit den ersten Regentropfen sofort der Platz geräumt werden muss. „Wir versuchen immer, das Beste aus der Situation zu machen“, ergänzt Nock.

Emil Lehmann vom Schaustellerverband sieht die Situation indes recht gelassen. „Es sind ja praktisch nur zwei Stellen, wo das Wasser steht. Am Marktmeisterhäuschen und bei der Unterführung, wo die Wasserfläche ist“, erläutert Lehmann, dass an diesen beiden Problemstellen die Stadt etwas tun müsse. Unabhängig davon erledige sich ein Unwetter aber ohnehin wieder schnell: „Das ist in einer halben Stunde vorbei.“

Auch könnten sich Besucher und Schausteller entsprechend vorbereiten, wenn schwarze Gewitterwolken gesichtet würden. In diesem Jahr haben die Schausteller bei ihren Reisen durchs Land schon oft mit dem Wettergott auf Kriegsfuß gestanden: „So schlechtes Wetter hatten wir bis jetzt überall

Gespenstern auf der Spur

24.08.2011 - WORMS

Von Johannes Götzen

BACKFISCHFEST Fünf WZ-Leser können Blick hinter Rummel-Kulissen werfen / Stopp auch an der Geisterbahn

Die Freudenschreie von der „Wilden Maus“ werden wieder weit bis in die Innenstadt schallen, wenn ab Samstag endlich das Backfischfest auf den Festplatz lockt. Doch wer weiß schon, was alles notwendig ist, um diesen Spaß auf der Achterbahn zu ermöglichen? Um die 360 Meter lange, in sich verschlungene Bahn, die bis auf 21 Meter Höhe geht (und vor allem von dort ziemlich rasant wieder runter), auf dem Festplatz zu installieren, bringt das Wormser Schausteller-Unternehmen Eberhardt-Göbel mit zehn Transporten die rund 6 000 Einzelteile vor Ort.

Wer solche Einblicke in die Welt der Schausteller und des Rummelplatzes haben möchte, bekommt in diesem Jahr zum zweiten Mal die Gelegenheit dazu. Der Schaustellerverband lädt gemeinsam mit der WZ zu einer „Backstage-Tour“ am Dienstag, 30. August, ab 17 Uhr ein.

Rundgang beginnt am Schwarzwaldhaus

Das Programm ist prall gefüllt und startet am Schwarzwaldhaus der Familie Dingeldein, die einen Blick in die Vorbereitungsküche gewährt. Auch bei Markus Rick kann einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, er zeigt nämlich, wie seine kandierten Früchte entstehen. Unter anderem verarbeitet er in seinem von Schaustellermalerei geschmückten Geschäft fünf verschiedene edle Schokoladen zu Früchtespießen. Süß geht’s weiter beim Wormser Johann Nock jr., in dessen Backstube sich die Besucher auch mal an Waffeln, Crêpes und Co. probieren können. Bei Familie Nickel geht es nostalgisch zu: Das Kettenkarussell oder auch „Wellenflieger“ gehört zu den „Hinguckern“ auf dem Festplatz. Claudia Nickel plaudert aus dem Nähkästchen und verrät, wie man Gäste gut unterhält.

Im „Freddy Outback“ darf gespielt werden, hier berichtet die Familie Rick-Schmidt über ihr Konzept. Manuel Kaplan verrät dann, wie das „Slush-Eis“ zum Renner auf Jahrmärkten wurde. Zu den größten reisenden Geisterbahnen gehört jene von Emil Lehmann, wo es abends zudem „lebende Geister“ gibt. Junior-Chef Edgar Lehmann führt hinter die Kulissen der über drei Etagen laufenden Geisterbahn. Abschluss der Tour ist beim Bauern-Grill der Firma René Bauer. In diesem Wormser Betrieb kann man nicht nur staunen, was alles an Logistik notwendig ist, um so viele Gäste zu bewirten, nach dermaßen viel Informationen gibt es auch eine Stärkung.

Kaufen kann man die Eintrittskarten für diese Tour übrigens nicht - fünf WZ-Leser können aber gewinnen. Organisiert wird die Tour wieder von den Schaustellern Markus Rick und Manuel Kaplan, die bei der Premiere im vergangenen Jahr sehr viel Lob von den Besuchern für diese Idee erhalten hatten.

hermann3003 link schrieb:

Ich werde versuchen, mit Jan an dieser Führung teilzunehmen. Die meisten Schausteller kenne ich. Schmidt von Rick-Schmidt ist sogar User in unserem Forum.

Quelle: <a href="http://www.wormser-zeitung.de/region/worms/meldungen/11084742.htm">Gespenstern auf der Spur (Wormser Zeitung, 24.08.2011)</a>