Sieben Hammerschläge beim Fassanstich: 44. Mainzer Johannisfest offiziell eröffnet

24.06.2011 - MAINZ

Von Jan Strozcyk

Mit dem traditionellen Fassanstich hat am Freitagabend das 44. Mainzer Johannisfest offiziell begonnen. Auf dem zum „Platz der Vereine“ umbenannten Jockel-Fucks-Platz haben Oberbürgermeister Jens Beutel und die neue Festdezernentin Marianne Grosse mit sieben Hammerschlägen – und tatkräftiger Mithilfe von „Gutenberg“ Ali Lange und Altstadt-Ortsvorsteherin Ulla Brede-Hoffmann — für einen feucht-fröhlichen Auftakt gesorgt.

„Auch Petrus meint es gut mit uns“, so Beutels Prognose für die kommenden Festtage. „Wir Mainzer lassen zwar kein Fest aus, aber das Johannisfest ist eines der schönsten.“ Im Anschluss an den Fassanstich richtete der Bürgermeister, wie es die Tradition will, auf dem Markt einige Begrüßungsworte an die Neubürger der Stadt, während die Bühnen drum herum bereits von den ersten Musikern gestürmt wurden.

Für vier Tage wird die Innenstadt geprägt von Musik, Theater, Kleinkunst und natürlich ausgelassener Feierstimmung. Wie in den vergangenen Jahren erwartet die Stadt auch dieses Mal rund eine halbe Million Gäste, die das größte Mainzer Volksfest außerhalb der Fastnachtszeit besuchen. Auf sechs Bühnen (Schillerplatz, „Platz der Vereine“, Liebfrauenplatz, Bischofsplatz, Ballplatz und am Markt) soll eine Mischung aus althergebrachtem und neuem Unterhaltungsprogramm die Besucher begeistern.

Vergnügungsmeile und "Culinarium"

Hinzu kommt eine rund zwei Kilometer lange Vergnügungsmeile, entlang derer sich wie in den Vorjahren etwa 300 Fahrgeschäfte, Süßigkeiten- und Leckereinstände und Getränkebüdchen durch die gesamte Innenstadt ziehen. Auch das „Mainzer Culinarium“ wird wieder mit von der Partie sein und zahlreiche Feinschmecker ans Rheinufer locken.

Neben den zahlreichen Musik- und Kabarettkünstlern, darunter Höhepunkte wie die Pink Floyd-Coverband „Echoes“ (Sonntag, 20.30 Uhr, Schillerplatz) und Rolf Zacher & Band (Sonntag, 19.30 Uhr, Ballplatz), bietet das Johannisfest ein breit gefächertes Rahmenprogramm. Wer es sportlich mag, der kann etwa am Sonntag beim 21. Drei-Brücken-Lauf an den Start gehen (ab 10 Uhr am Rathaus), feucht-fröhlich hingegen geht es beim traditionellen „Gautschen“ der Buchdrucker (Samstag, 16 Uhr, Liebfrauenplatz) zu. Zum großen Finale wird am Montag um 22.30 Uhr das 44. Johannisfest mit farbenfrohem Feuerwerk verabschiedet.

Johannisnacht in Mainz: Sommerwetter sorgt für Rekordbesucherzahlen

27.06.2011 - MAINZ

Von Kirsten Strasser

Diese Johannisnacht ist kaum mehr zu toppen – davon ist Marianne Grosse überzeugt. „Wie es dieses Jahr gelaufen ist, das war absolut perfekt“, sagt die frischgebackene Festdezernentin. Organisatorisch gesehen sei alles reibungslos verlaufen, und der Mix aus Musik, Kleinkunst, kulinarischem Angebot und Kinderprogramm sei „einfach klasse“ gewesen.

Menschenmassen vor allem am Sonntag und Montag

Offizielle Besucherzahlen zur am Montag mit einem großen Feuerwerk zu Ende gegangenen 44. Johannisnacht gab die Stadt noch nicht bekannt, die sollen am Dienstag geliefert werden. „Aber der Besucherandrang ist rekordverdächtig“, sagt Marianne Grosse. Vor allem am Sonntag und am Montag – beides Tage mit Traumwetter – war es „knallvoll“, so die Festdezernentin. Und auch der Samstag, der unterkühlt startete, war vor allem am Abend sehr gut besucht. Fest steht: Die 60.0000-Besucher-Marke wird auf jeden Fall überschritten.

Größere Zwischenfälle habe es nicht gegeben, vermeldet Grosse. „Die Stimmung war gelassen und entspannt, alle waren gut drauf.“ Das gelte für Festbesucher ebenso wie städtische Mitarbeiter und Schausteller. Über mächtig viel Zulauf vor allem am Sonntag und Montag freuten sich auch die Köche und Winzer des Mainzer Culinariums, das von der AZ als Medienpartner und Sponsor unterstützt wurde. „Der Samstag war wegen des Wetters etwas verhalten“, berichtet Organisator Werner Horn. Die folgenden Sonnentage entschädigten die Gastronomen aber reichlich, Tausende Gäste nutzten die Gelegenheit, fein zu speisen, zu trinken – „und das unglaublich schöne Ambiente direkt am Rhein zu genießen“.

Zelte mit Messern aufgeschlitzt

Einen „ganz normalen Johannisfestverlauf“ meldet die Polizei, die zwar eine Vielzahl kleinerer Delikte wie Prügeleien, Ruhestörungen, Beleidigungen und Diebstähle abzuarbeiten hatte, aber keine größeren Vorfälle verzeichnete. Eindeutig zu weit trieben es allerdings ein paar Jugendliche, die Zelte mit Messern aufschlitzten. Zudem traktierten sie den Anzeigenerstatter mit Schlägern. Gegen die Täter ermittelt die Polizei wegen Einbruchsdiebstahls mit Waffen und Körperverletzung. Das Feuerwerk über dem Rhein war nur eine der Attraktionen, mit denen die Johannisnacht am Montag zum Abschluss noch einmal aufwartete. Für Musik sorgten etwa die „Igels“ und „Jammin‘ Cool“.

Besucher dürfen Mainzdirndl mitwählen

Eine Premiere erlebten die Festbesucher am Montagabend auf der Bühne auf dem Schillerplatz. Dort wurden erstmals die acht Kandidatinnen vorgestellt, die noch Chancen haben, das Mainzdirndl 2011 zu werden. Zum ersten Mal haben die Mainzer auch ein Mitspracherecht, wer das Gesicht des Mainzer Oktoberfests (6. bis 16. Oktober) werden soll. Am Montag Abend wurden Stimmzettel verteilt, auf denen die Johannisnachtgäste ihre Favoritin ankreuzen konnten. Mitwählen ist auch noch über Facebook (www.facebook.com/Mainzeroktoberfest) möglich. Die endgültige Entscheidung, welche junge Dame das neue Mainzdirndl wird, fällt dann bei einer Wahlparty am 11. August im Proviantmagaz