Eklat auf der Kirmes in Lüdenscheid

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Eklat auf der Kirmes in Lüdenscheid

      Eklat auf der Kirmes: LSG und Schausteller streiten

      09.07.11|Lüdenscheid|


      LÜDENSCHEID ▪ Eklat auf der Kirmes: Miese Besucherzahlen und schlechte Umsätze auf dem Schützenplatz Loh hatten am Mittwoch – wie berichtet – zu einer Vereinbarung zwischen LSG-Kirmesorganisator Klaus Hermann Ergenzinger und Schaustellern über einen Preisnachlass bei den Platzmieten geführt.
      Schausteller Jürgen Noack baute gestern als erster sein Karussell vorzeitig ab.

      Schausteller Jürgen Noack baute gestern als erster sein Karussell vorzeitig ab.

      Doch der Vorstand des Schützenvereins will von einer Vereinbarung nichts mehr wissen. In einem Brief an die Schausteller, der der LN-Redaktion vorliegt, bietet Schützenoberst Friedrich Karl Schmidt „auf Kulanzbasis“ einen Nachlass von 25 Prozent an. Als direkte Reaktion begannen erste Schausteller gestern, ihre Buden und Fahrgeschäfte abzubauen – allen voran Jürgen Noack, Chef des „HipHop“-Karussells.

      Der Herforder Autoscooter-Betreiber Thomas Hammecke sagt: „Wir haben uns mit Herrn Ergenzinger darauf geeinigt, dass wir pauschal 500 Euro für große und 250 für kleine Geschäfte bezahlen. Da haben wir gesagt: Okay, wir bleiben.“ Doch einem entsprechenden Neuvertrag könne die LSG „aus wirtschaftlichen Gründen nicht zustimmen“, schrieb „Kalli“ Schmidt in seinem Brief, den ein Bote gestern zustellte.

      Hauptargument des Schützen-Chefs: Die Verträge seien von den Schaustellern „freiwillig und in Kenntnis der gesamtwirtschaftlichen Situation“ abgeschlossen worden. Und: „Die LSG ist auf die Vertragseinnahmen angewiesen, damit die geplanten Ausgaben und bereits eingegangenen Verträge“, etwa für Feuerwerk oder Werbung, „erfüllt werden können“.

      Die Verhandlungen über einen Mietnachlass, sagte Schmidt gestern im LN-Gespräch, habe „mitnichten mit einer konkreten Vereinbarung geendet“. Das habe ihm Ergenzinger „dreimal ausdrücklich versichert“. Vielmehr hätten die Schausteller dem Kirmes-Organisator „offenbar ein Ultimatum gestellt, das Ergenzinger dann an den Vorstand weiterleiten wollte“. Klaus Hermann Ergenzinger war gestern nicht zu einem Gespräch mit der LN-Redaktion bereit. Nach einer telefonischen Anfrage legte er wortlos den Hörer auf.

      Mit einer pauschalen 500/250-Euro-Regelung, auf die die Schausteller beharren, lägen sie tatsächlich weit unter den vertraglich vereinbarten Mietpreisen. Der Autoscooter-Chef soll 2800 Euro bezahlen. Hammecke: „Meine Tageseinnahmen liegen zwischen 50 und 80 Euro.“ Und Willi Kebben III. – „ich heiße wirklich so“ – mit seiner Imbissbude soll 1650 Euro Platzmiete bezahlen. „Ich habe am Donnerstag 85 Euro eingenommen und muss kiloweise Wurst und Schaschlik wegwerfen.“ Hans Noack vom Karussell „Schlittenfahrt“ sagt: „Wenn die mehr als 500 Euro verlangen, baue ich sofort ab und verschwinde hier.“ Die Wut der Schausteller auf die LSG ist groß. Kebben III. sagt: „Ich streiche Lüdenscheid von meiner Landkarte.“ Hammecke bekräftigt: „Nie wieder Geschäfte mit der LSG!“

      „Kalli“ Schmidt: „Dass die Erwartungen nicht erfüllt sind, ist uns klar. Und 25 Prozent Nachlass, das ist ja auch ’ne Hausnummer. Aber die positiven Tage stehen ja noch aus.“ Vorausgesetzt, die Schausteller bleiben.

      Olaf Moos



      Quelle: http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/luedenscheid/eklat-kirmes-schausteller-streiten-1314616.html