Wiesbadener Eiszeit startet: Schlittschuhlaufen, Glühwein und mexikanisches Feuer

23.11.2011 - WIESBADEN

Von Manfred Gerber

Das ganze Jahr über bekommt Friedrich Schiller nicht so viel Besuch wie in der „Eswe Eiszeit“, während der sieben Wochen, in denen man dem Dichterfürsten zu Füßen am Warmen Damm Schlittschuhlaufen kann. Seit Mittwoch ist es wieder so weit. Schon am Nachmittag drehten vor allem Teenies und Mütter mit Kindern auf der Eisbahn fröhlich ihre Runden.

Schillers Muse – seit Jahren das Logo des Kurier-Sommerrätsels – ist in diesem Jahr allerdings mit einem Bretterverschlag eingehaust. Das war eine der Auflagen, mit denen der Denkmalschutz das Schlittschuhvergnügen noch einmal duldete. Auch mehrere Bäume rund um die Eis-Arena werden auf diese Weise vor Beschädigungen geschützt. Auflagen, für die sich die flott ihre Bahnen ziehenden Schlittschuhläufer kaum Gedanken gemacht haben dürften.

Mexikanische Heizöfen

Die Wiesbadener „Eiszeit“ ist zweigeteilt: in einen sportlichen und einen kulinarischen Teil, die freilich beide ineinander übergehen. Damit man beim Bratwurstessen und Glühweintrinken nicht friert, hat man neben der Eisbahn vier mexikanische, mit Holz beheizte Keramikheizöfen aufgestellt. Hartgesottenere, die keine Aufwärmhilfe brauchen, können sich um einen der Fässertische scharen. Am stimmungsvollsten ist es, wenn bei klarem Himmel am späteren Nachmittag die allmählich eintretende Dämmerung die Türme der Markt- und der Anglikanischen Kirche mit einem immer dunkler werdenden Blau umhüllt.

Geradezu heimelig wird die „Eiszeit“, wenn man sich in die „Jausenhütte“ oder in die etwas kleinere „Jagdhütte“ begibt, die in diesem Jahr der Lumen-Gastronom Joachim Kettner zum ersten Mal ganz alleine betreibt. Halbe Enten, Schwammerl und Schweinshaxen bekommt man in diesen Holzhütten serviert, ab vier Personen ein Schweizer Käsefondue. In der „Jagdhütte“ können sich auch private Gesellschaften einnisten.

Wiesbadener Eisstock-Cup

Auch in diesem Jahr lädt in der Nähe des Eingangs zur Theaterkantine eine Curlingbahn wieder zum Eisstockschießen ein. Für das Turnier um den Wiesbadener Eisstock-Cup kann man sich noch bis zum 1. Dezember anmelden. Am 6.Dezember ist die Qualifikation, das Finale findet am 6. Januar statt. Eine Mannschaft besteht aus vier Leuten, das Startgeld von 100 Euro geht an die Kurier-Aktion „ihnen leuchtet ein Licht.“

Übrigens: Friedrich Schiller trägt um seine marmornen Lenden in diesem Jahr einen schicken Strickschal, so bunt wie das vorweihnachtliche Treiben hinter dem Staatstheater. So steht der Schwabe da, als sei er der Patron der Schlitttschuhläufer.