Bad Salzuflen ,Salzsiederfest 2012 vorerst abgesagt

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    • Bad Salzuflen ,Salzsiederfest 2012 vorerst abgesagt

      07.02.2012 // Salzsiederfest 2012 vorerst abgesagt! *Update*

      Verfasst am 7 Februar 2012

      *aktualisiert*
      Das Salzsiederfest 2012 ist (zunächst) abgesagt! Wie von der veranstaltenden Werbegemeinschaft zu erfahren war, sieht man sich nicht imstande, das Salzsiederfest mit gleichem oder höherem sicherheitstechnischen Aufwand durchzuführen, wenn die Kosten dafür allein von der Werbegemeinschaft getragen werden müssten.

      “Ein Salzsiederfest unter diesen Umständen”, so Tanja Göner, “wird die Werbegemeinschaft nicht durchführen. Daher haben wir im Rahmen der gestrigen Mitgliederversammlung beschlossen, das Fest abzusagen.” Seitens der Werbegemeinschaft erwarte man mehr Unterstützung von der Stadt, die durch das Salzsiederfest ihr Image aufwerte, sowie von der bislang recht zurückhaltenden Gastronomie. Laut Göner belaufen sich die gesamten Kosten für die Sicherheit beim Salzsiederfest auf rund 26.000 Euro.

      Bürgermeister Dr. Honsdorf zeigte sich von der Absage durch die Werbegemeinschaft überrascht. Er sei verwundert, dass während eines offenen Prozesses, in dem es darum geht, gemeinsam einen machbaren Weg zu finden, dieser Beschluss innerhalb der Werbegemeinschaft getroffen werde. „Involviert ist der Fachbeirat Stadtmarketing, dem es auch wichtig ist, gemeinsam mit einem Sicherheitsingenieur einen gangbaren Weg zu finden“, so Honsdorf. Das Gespräch mit dem Sicherheitsingenieur habe aber noch gar nicht stattgefunden.

      Wie der Bürgermeister, so zeigt sich auch der Vorsitzende des Fachbeirates Stadtmarketing, Andreas Reibchen, verwundert über den Zeitpunkt der Absage durch die Werbegemeinschaft. Auch er sieht den Prozess, der ein wirtschaftlich machbares, attraktives und sicherheitstechnisch einwandfreies Salzsiederfest zum Ergebnis haben soll, noch im Fluss und alles andere als abgeschlossen.  Wenngleich er nachvollziehen kann, dass die Werbegemeinschaft um Michael Welslau aufgrund des immer näher rückenden Veranstaltungstermins zu einer Entscheidung kommen müsse.

      „Fest steht“, so Reibchen, „dass für sämtliche Veranstaltungen, zu denen viele Menschen erwartet werden, erhöhte Anforderungen an die Sicherheit gestellt werden. Wir als Veranstalter von Messen, Ausstellungen und anderer Events haben uns bereits seit Jahren mit diesen unumstößlichen Anforderungen sorgsam auseinander zu setzen. Dass diese Auflagen die Wirtschaftlichkeit von durchgeführten Veranstaltungen beträchtlich beeinflussen, liegt auf der Hand.“ Als privatwirtschaftliche Veranstaltung sei das Salzsiederfest nach Andreas Reibchens Einschätzung nun an der Schmerzgrenze der stemmbaren Kosten angekommen, zumal sich nach seinen Informationen und Erfahrungen nur relativ wenige Unternehmen aus Einzelhandel und Gastronomie daran beteiligen würden.

      Für die Reduzierung des Kostenaufwandes sieht der Vorsitzende bei gutem Willen aller Beteiligten zwar schon Spielraum, aber nicht auf den totalen Wegfall. „Das Gutachten steht nun einmal“, so Reibchen. Entscheidend sei es nun, schnell alle die an einen Tisch zu bekommen, die von einem gelungenen Salzsiederfest profitieren würden. Und damit meint er die Stadt, den Einzelhandel sowie die Hotellerie und Gastronomie. „Auch das Salzsiederfest 2012 ist noch nicht verloren“, so Reibchen.

      Im Fachbeirat sind neben der Werbegemeinschaft auch andere Akteure wie Einzelhandelsverband, Bürgerverein Schötmar oder die Messe vertreten, zusätzlich sitzen drei Vertreter des Rates im Beirat.

      Die CDU in Bad Salzuflen reagierte mit Bedauern auf die einseitige Absage des Salzsiederfestes und sprach von einem “Schnellschuss in die falsche Richtung”, solange die entsprechenden Gespräche nicht geführt worden seien. „Die Sicherheitsauflagen müssen letzten Endes von den direkt Beteiligten auch verantwortet werden können – das gilt für Veranstalter, Feuerwehr, Rettungskräfte, Ordnungsamt und Stadtverwaltung gleichermaßen.“ Die vorgesehene Fortschreibung des Sicherheitskonzeptes sei sinnvoll und könne dazu beitragen, Sicherheit und Finanzierbarkeit zu garantieren. „Letzten Endes wird aber auch keiner die Verantwortung übernehmen wollen, wenn an der Sicherheit gespart wird“, so der Fraktionsvorsitzende Volker Heuwinkel.

      Vorausgegangen war bereits 2011 eine öffentliche Diskussion um die Mehrkosten für die Sicherheit bei Salzuflens größtem Stadtfest. Nach der Love-Parade-Katastrophe von Duisburg hatte die NRW-Landesregierung die Anforderungen für Groß-Veranstaltungen drastisch erhöht. Im Zuge dessen musste auch für das Salzsiederfest ein Sicherheitskonzept aufgestellt werden. Das Konzept sieht unter anderem eine mobile Einsatzleitzentrale vor, Verstärkung der Fußstreifen, eine Zulassungsbeschränkung für den Salzhof und viele andere Maßnahmen.

      Hauptstreitpunkt im vergangenen Jahr waren die Mehrkosten für die Feuerwehr, die nach dem Konzept mehr Personal zu stellen hatte und gleichzeitig über die gesamte Dauer des Festes eine Bereitschaft im Salzufler Feuerwehrhaus bereit hielt. Kosten hierfür: 16.000 Euro. Nach langer Diskussion in den politischen Gremien wurden diese Kosten durch die Stadt übernommen  Â– allerdings nur einmalig, wie die Fraktionen im Rat betonten.


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      http://www.salzstreuner.de/4432/

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    • Re:Bad Salzuflen ,Salzsiederfest 2012 vorerst abgesagt


      07.02.2012
      BAD SALZUFLEN

      Werbegemeinschaft sagt Salzsieder ab
      Michael Welslau: Mehrkosten für Sicherheitskonzept sind nicht mehr zu stemmen – Politik ist am Zug
      VON KATRIN KANTELBERG

      Ein Bild aus dem vergangenen Jahr
      Ein Bild aus dem vergangenen Jahr | Archivfoto: LZ

      Bad Salzuflen. 2012 wird es kein Salzsieder geben. So die Entscheidung der Werbegemeinschaft. Jetzt sind die Politiker gefragt. Übernehme die Stadt die Kosten für das Sicherheitskonzept, wäre das Fest noch zu retten.

      Das Votum auf der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft Bad Salzuflen ist einmütig gewesen. "Als 40 Mitglieder starker Verein können wir die Kosten für das Salzsiederfest nicht mehr alleine stemmen", erklärt der wiedergewählte Vorsitzende Michael Welslau. Aufgrund des neuen Sicherheitskonzeptes war es im vergangenen Jahr zu erheblichen Mehrkosten gekommen (die LZ berichtete).

      Mit 26.000 Euro schlugen die Vorkehrungen zu Buche, erst nach diversen Diskussionen stimmte eine politische Mehrheit im Rat dafür, einmalig den Anteil der Feuerwehr (16.000 Euro) zu tragen. "Die Kosten aber kehren immer wieder, und die Werbegemeinschaft kann sie einfach nicht mehr zahlen", so Michael Welslau und beteuert, dass mit der Großveranstaltung kein Gewinn zu machen sei. Den Entschluss der Werbegemeinschaft habe er dem Bürgermeister bereits mitgeteilt, in der Hoffnung, dass es vom Rat doch noch positive Signale gebe.

      Dabei setzt Welslau auch darauf, dass die Vorgaben für das Sicherheitskonzept noch einmal überarbeitet werden. "Die Feuerwehr drei Tage in ständiger Bereitschaft, je sechs Ordnungskräfte an den Zugängen zum Salzhof, ein Sanitätsplatz für 100 Verletzte - das sind doch alles Dimensionen, die nicht auf das Salzsiederfest abgestimmt sind", moniert Welslau die seiner Ansicht nach überzogenen Vorschriften.

      Während die Stadt sich auf die Vorgaben des Gutachters beruft, sieht er Ermessenspielräume, die nicht genutzt worden seien. "Da hätte die Stadt durchaus noch abspecken können." Er habe dem Innenministerium jetzt die Absage mit Begründung zugesandt. Dort, so Welslau, habe sich jüngst ein Arbeitskreis mit den Auswüchsen der Sicherheitsvorgaben befasst.

      Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf zeigte sich gestern überrascht von der Entscheidung der Werbegemeinschaft. "Mit dem Arbeitskreis Stadtmarketing wollten wir Lösungen suchen, um die Mehrkosten für die Veranstalter tragbar zu machen". Es sei bedauerlich, wenn diese Chance jetzt nicht genutzt werde. Doch auch Michael Welslau will das Fest noch nicht ganz aufgeben. "Vielleicht gelingt es uns, ein Konzept für die kommenden Jahre zu basteln."

      Mit bis zu 70.000 Besuchern hat sich das Salzsiederfest in den vergangenen 31 Jahren stets als Publikumsmagnet erwiesen. 30 Euro, so rechnet Welslau, lässt jeder Besucher durchschnittlich in der Stadt. "Die werden sie jetzt wohl woanders ausgeben."



      Quelle: http://www.lz.de/home/nachrichten_aus_lippe/bad_salzuflen/bad_salzuflen/6038006_Werbegemeinschaft_sagt_Salzsieder_ab.html

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