Anja Goetzke hat von ihrem Ex-Mann den Star Flayer 24, mit 24 Sitzplätzen übernommen.
07.07.2011
Quelle: http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/selb/Festplatz-als-Wohnzimmer;art2457,1689364
Daten geändert 09.11.2011 Hermann
Die Homepage dazu: http://www.goetzke-muenchen.de/
Auf der Homepage haben sich bei der Bilddarstellung kleine Fehler eingeschlichen. SF 24 und SF 48 sind etwas vermischt.
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Festplatz als Wohnzimmer
Anja Goetzke ist die Chefin eines 85 Tonnen schweren und 1,3 Millionen Euro teuren Fahrgeschäftes. Die Festplätze Deutschlands sind ihr Zuhause. Auf Selb freut sie sich besonders.
Von Matthias Bäumler
Anja Goetzke hat den Sprung in die Selbstständigkeit nie bereut. Als Chefin eines Schaustellerbetriebs wird sie von ihren männlichen Mitarbeitern voll anerkann. Auch Sohn Tom will eines Tages Schausteller werden. Fotos: Bäumler
Jerome Kaiser aus Herford war immer mal wieder in Selb an der Schule.
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Selb - Für die Rentner sind schon die Tage vor dem Start des Selber Wiesenfestes phänomenal. Immer wieder schleichen etwa am Mittwochvormittag Grüppchen überwiegend ältere Männer über den Festplatz am Goldberg. Zwischen den begutachtenden und diskutierenden Betrachtern wuchten, schrauben und fluchen Schausteller-Gehilfen, die zum GroÃteil aus Osteuropa stammen.
In dieser eigentümlichen Welt fühlt sich Anja Goetzke zu Hause. Die zierliche 40-Jährige ist eine der wenigen Frauen, die als Chefin ein groÃes Fahrgeschäft betreiben. Die Münchnerin ist zusammen mit ihrem sechsjährigen Sohn Tom und fünf Mitarbeitern das erste Mal in Selb. Anfang der Woche hat der Trupp den gigantischen "Star Flyer" aufgebaut. Dabei handelt es sich nach eigenen Angaben um das mit 55 Metern Höhe gröÃte transportable Kettenkarussell. In der Tat sind die technischen Daten beeindruckend: Das Karussell ist 85 Tonnen schwer und passt zusammengelegt gerade mal auf zwei Schwertransporter und einen normalen Lkw. Alles in allem ist der "Star Flyer" an die 1,3 Millionen Euro wert.
Täglich 1000 Gäste
Anja Goetzke ist auf Festplätzen aufgewachsen. Ihre Eltern haben verschiedene Imbisse betrieben. Zusammen mit ihrem heutigen Ex-Mann hat die Münchnerin 2005 den Star Flyer gekauft. "Natürlich müssen wir das Karussell finanzieren. Aber das macht ja auch ein Zahnarzt, wenn er eine Praxis eröffnet." Damit sich das Geschäft rentiert,kalkuliert Anja
Goetzke mit täglich etwa 1000 Gästen. "Wenn das Wetter längere Zeit schlecht ist, wird es brenzlig. Aber bisher ist alles gut gegangen."
Während die fünf Männer im Schaustellerbetrieb Goetzke noch letzte Hand anlegen, ist die Chefin für die Organisation zuständig. Dass sie es als Frau im rauen Schaustellergeschäft schwerer hat als ein Mann, glaubt sie nicht. "Ich behandle meine Mitarbeiter menschlich, bei uns herrscht ein guter Ton. Im Grunde sind wir Schausteller eine groÃe Familie, in der jeder jedem hilft."
Bis der "Star Flyer" am Goldberg stand, war einiges an Logistik nötig. "Wir haben uns für einen Platz auf dem Goldberg beworben, weil ich gehört habe, dass dies eines der Top-Feste in Oberfranken ist." Als sie die Zusage hatte, meldete Anja Goetzke ihren Tross beim Kreisverwaltungsreferat in München an. Die Beamten legten die Fahrroute und den Zeitplan fest. "Das ist nötig, da wir als Schwertransport unterwegs sind. Deshalb leiten uns die Experten manchmal über Alternativrouten und zu bestimmten Zeiten, damit wir den Verkehr nicht behindern." Danach orderte die Geschäftsfrau einen 120-Tonnen-Kran, der das Riesenkarussell aufstellte.
Auch Sohn Tom ist mit seinen sechs Jahren ein begeisterter Schausteller. Nur ganz oben auf dem Karussell war er noch nicht. "Ich hätte ja schon Lust, aber meine Mama traut sich nicht, mit mir zu fahren." Ab September wird Tom wegen der Schule bei den GroÃeltern in München bleiben. "Und am Wochenende kommt er zu mir nach Hause." Toms Zuhause sind übrigens die Volksfestplätze in ganz Deutschland.
Auf denen fühlt sich auch Jerome Kaiser von der Familienachterbahn am wohlsten. Der 19-Jährige führt in sechster Generation als Juniorchef die Tradition der Herforder Schaustellerfamilie Kaiser fort. Seit Jahren sind die Kaisers in Selb mit der Pony-Reitbahn vertreten. Heuer bieten sie zusätzlich die Achterbahn an. Hier können Kinder und Eltern mehrere Runden auf insgesamt 160 Meter Schienen fahren. Jerome ist auf den Festplätzen Deutschlands aufgewachsen. "Deshalb war ich jede Woche in einer anderen Schule. Ãbrigens auch immer wieder in Selb."
Hochbetrieb herrscht Tage vor Festbeginn im 4000 Gäste fassenden Bierzelt. Wie Festwirt Hans-Rainer Spannruft sagt, wird es heuer erstmals durch Gartenzäune abgetrennte Sitzbereiche geben, "ein wenig wie beim Oktoberfest". Seit Januar organisiert Spannruft den Festbetrieb. "Immerhin ist es das gröÃte und schönste Fest weit und breit. Da muss alles passen."
07.07.2011
Quelle: http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/selb/Festplatz-als-Wohnzimmer;art2457,1689364
Daten geändert 09.11.2011 Hermann
Die Homepage dazu: http://www.goetzke-muenchen.de/
Auf der Homepage haben sich bei der Bilddarstellung kleine Fehler eingeschlichen. SF 24 und SF 48 sind etwas vermischt.
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