Für Jahrmarkt brechen neue Zeiten an
19.08.2013 03:00 Uhr - BAD KREUZNACH
Von Isabel Mittler
Jedes Jahr hoffen die Schausteller auf einem der fünf lukrativsten und beliebtesten Standplätze in Deutschland auf ein gutes Geschäft. 2013 dürfte die Rechnung aufgehen. Die Pfingstwiese wird von Massen bevölkert, bis in die späten Abendstunden hinein strömen die Menschen noch zum Festplatz. „Trotz der vielen Leute war es ruhig, alles ist glatt und gut verlaufen“, zog Marktmeister Markus Franz eine kurze Zwischenbilanz. Der Regenschauer am Sonntag Vormittag sorgte zwar für eine längere Abkühlung, später füllte sich der Platz aber schnell wieder.
Neuer Aufbau kommt an
Dessen Aufstellung hatte der Marktmeister in Absprache mit dem Ausschuss für Messen und Märkte diesmal „auf den Kopf“ gestellt, aber das Gesamtbild mit veränderten Standplätzen der großen Karussells kommt beim Publikum durchweg gut an. Ins Auge fallen zudem die neuen Flaggen, die der Kreuznacher Schaustellerverband in der Stadt wehen lässt. 22 sind es insgesamt, elf mit den Jahrmarktsbrückenhäusern, elf mit dem Schaustellerherz versehen.
Die Schausteller sehen grundsätzlich einem Scheidepunkt entgegen. Darauf macht Stefan Kinzler, Betreiber der Stahlhochbahn „Wilde Maus“, aufmerksam. Seit Januar 2013 gilt eine neue europäische Sicherheitsnorm für Karussells (DIN EN 13814).
Im Vergleich zu anderen Ländern herrschte in Deutschland ohnehin bereits ein höherer Sicherheitsstandard, aber gerade hier soll für „fliegende Bauten“ und Altanlagen kein Bestandsschutz gelten. Das bedeutet, dass für alle Fahrgeschäfte eine neue Statik erstellt werden muss. Kinzler: „Bislang waren die Gondeln eines Fahrgeschäfts mit 75 Kilogramm pro Person berechnet, jetzt müssen es 100 sein.“ Für ihn würde die Anschaffung allein einer neu ausgelegten Gondel 52 000 Euro kosten. Bewirkt hat der Deutsche Schaustellerbund eine Fristverlängerung bis Ende 2014. „Bis dahin müssen alle Karussells nach neuer Norm ertüchtigt sein“, stellt Stefan Kinzler fest.
ENDSPURT
Für geladene Gäste beginnt am Jahrmarktsmontag, 19. August, um 10 Uhr der Frühschoppen im Naheweinzelt.
Montags ist traditionell zudem der Tag der Betriebe. Festwirtschaften und Ausschankbetriebe erwarten heute viele ihrer Stammgäste. Erkennbar sind die Firmen an ihren jeweils einheitlichen T-Shirts.
Jahrmarktsmontag heißt auch Zeit haben für den Bummel übern Dippemarkt, durch die Baumwollgass, den Spezialisten- und Klamottenweg.
Am Dienstag, 20. August, dürfen sich die Jahrmarktsbesucher auf einige Überraschungen beim Höhenfeuerwerk gegen 22 Uhr freuen.
Quelle: Neue Zeiten angebrochen