Bad Kreuznach, Jahrmarkt vom 16.08. bis 20.08.2013

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    • Für Jahrmarkt brechen neue Zeiten an

      19.08.2013 03:00 Uhr - BAD KREUZNACH

      Von Isabel Mittler

      Jedes Jahr hoffen die Schausteller auf einem der fünf lukrativsten und beliebtesten Standplätze in Deutschland auf ein gutes Geschäft. 2013 dürfte die Rechnung aufgehen. Die Pfingstwiese wird von Massen bevölkert, bis in die späten Abendstunden hinein strömen die Menschen noch zum Festplatz. „Trotz der vielen Leute war es ruhig, alles ist glatt und gut verlaufen“, zog Marktmeister Markus Franz eine kurze Zwischenbilanz. Der Regenschauer am Sonntag Vormittag sorgte zwar für eine längere Abkühlung, später füllte sich der Platz aber schnell wieder.

      Neuer Aufbau kommt an

      Dessen Aufstellung hatte der Marktmeister in Absprache mit dem Ausschuss für Messen und Märkte diesmal „auf den Kopf“ gestellt, aber das Gesamtbild mit veränderten Standplätzen der großen Karussells kommt beim Publikum durchweg gut an. Ins Auge fallen zudem die neuen Flaggen, die der Kreuznacher Schaustellerverband in der Stadt wehen lässt. 22 sind es insgesamt, elf mit den Jahrmarktsbrückenhäusern, elf mit dem Schaustellerherz versehen.

      Die Schausteller sehen grundsätzlich einem Scheidepunkt entgegen. Darauf macht Stefan Kinzler, Betreiber der Stahlhochbahn „Wilde Maus“, aufmerksam. Seit Januar 2013 gilt eine neue europäische Sicherheitsnorm für Karussells (DIN EN 13814).

      Im Vergleich zu anderen Ländern herrschte in Deutschland ohnehin bereits ein höherer Sicherheitsstandard, aber gerade hier soll für „fliegende Bauten“ und Altanlagen kein Bestandsschutz gelten. Das bedeutet, dass für alle Fahrgeschäfte eine neue Statik erstellt werden muss. Kinzler: „Bislang waren die Gondeln eines Fahrgeschäfts mit 75 Kilogramm pro Person berechnet, jetzt müssen es 100 sein.“ Für ihn würde die Anschaffung allein einer neu ausgelegten Gondel 52 000 Euro kosten. Bewirkt hat der Deutsche Schaustellerbund eine Fristverlängerung bis Ende 2014. „Bis dahin müssen alle Karussells nach neuer Norm ertüchtigt sein“, stellt Stefan Kinzler fest.


      ENDSPURT
      Für geladene Gäste beginnt am Jahrmarktsmontag, 19. August, um 10 Uhr der Frühschoppen im Naheweinzelt.

      Montags ist traditionell zudem der Tag der Betriebe. Festwirtschaften und Ausschankbetriebe erwarten heute viele ihrer Stammgäste. Erkennbar sind die Firmen an ihren jeweils einheitlichen T-Shirts.

      Jahrmarktsmontag heißt auch Zeit haben für den Bummel übern Dippemarkt, durch die Baumwollgass, den Spezialisten- und Klamottenweg.

      Am Dienstag, 20. August, dürfen sich die Jahrmarktsbesucher auf einige Überraschungen beim Höhenfeuerwerk gegen 22 Uhr freuen.



      Quelle: Neue Zeiten angebrochen
    • Ein gesonderter Bericht über die Jahrmarktstasche. Wir, mein Sohn und ich, fühlen uns geehrt, daß unsere Fotos für die Gestaltung dieser Tasche, den Zuspruch der Familie Marx gefunden haben. Ein entsprechender Hinweis befindet sich ebenfalls auf der Tasche.


      Tasche mit und ohne Süßes

      20.08.2013 01:00 Uhr - BAD KREUZNACH

      Von Isabel Mittler

      SAMMLERSTÜCK Fotomotive vom Fest

      Irina, Stephanie und Gerhard Marx haben für die Sammler von Jahrmarktsutensilien, wie die Pins und Ansteckerherzen, ein neues Objekt der Begierde mit zum Jahrmarkt gebracht: die große Einkaufstasche mit markanten Fotomotiven vom Volksfest. „Wir haben das bei einer Messe gesehen und die Tasche nach dem Vorbild der Oktoberfesttasche gestalten lassen“, erläutert die Schaustellerfamilie aus Bingen. Erhältlich ist das praktische Sammlerstück am „Knusperhaus“ in der Nähe des Weinzeltes mit und ohne Inhalt. Wer mag, kann sich Magenbrot, Popkorn und Waffeln eintüten lassen – für den Verzehr daheim, um den Jahrmarktsgenuss noch zu verlängern – Tasche inklusive für zehn Euro.

      Die verwendeten Jahrmarktsfotos stammen von Hermann Josef und Jan Niklas Barber aus Ingelheim. Neben dem Knusperhaus durften als Motive natürlich weder Riesenrad noch Kettenkarussell fehlen.



      Quelle: Sammlerstück
    • „Gott sei Dank ist Jahrmarkt...“

      20.08.2013 - BAD KREUZNACH

      Von Isabel Mittler

      FIRMENTAG Chefs und Mitarbeiter stärken Gemeinschaftsgefühl / Pfarrer Unkelbach genießt Auszeit mit dem Team der Stadtpfarrei

      Die fesch in Lederhosen und Dirndl gekleideten Kellner und Serviererinnen in Peter Dingeldeins Gartenwirtschaft tragen schwer: Tabletts, auf denen Teller mit Hähnchenschenkel stehen und Bierkrüge, soviel die Hände tragen können. So langsam wird es voll an den Tischen und Bänken hinter dem Schwarzwaldhaus. Große Gruppen, gut erkennbar an einheitlichen Shirts, finden sich an reservierten Plätzen ein. Jahrmarktsmontag, das heißt: „Heute gehn wir mit Kollegen übern Rummel“.

      Eine der größten Gruppen stellt die um Justizrat Dr. Hans-Gert Dhonau und Angelika Dhonau dar. Knapp 40 Leute arbeiten in der Kanzlei in Bad Sobernheim, aber gestern war „Feiertag“. Denn erstmals ging es geschlossen mit der Mannschaft auf den Jahrmarkt. „Wir haben eine neue Mitarbeiterin, Steuerberaterin Diana Trompetter. Sie wohnt in Kreuznach brachte uns auf die Idee, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken“, verriet Hans-Gert Dhonau. Und als guter Chef griff er die Idee auf. „Unsere Arbeit ist ja sonst eine trockene Angelegenheit, jetzt machen wir mal was Flüssiges“, zeigte der Chef Humor. Und für das erforderliche Outfit wurde auch gesorgt, ganz in Gelb.

      „Drei Radler. Wer kriegt alles Salat?“, ruft die Bedienung. Einige Tische weiter hat sich die Stadtpfarrei Heilig Kreuz versammelt. Und mittendrin kein anderer als Ludwig Unkelbach. Der ehemalige Dechant lacht: „Jedes Jahr geht das hier ab.“ Und bevor er endgültig ab an seine neue Wirkungsstätte in Daun düst, wollte der Pfarrer den Jahrmarkt noch einmal genießen. Mit am Tisch ein Priester aus Indien, Pater Mary John, der in der Stadtpfarrei Vertretungsdienst übernommen hat und Gottesdienste hält. Am ersten September wird Ludwig Unkelbach offiziell seinen Dienst in der Pfarrei Daun aufnehmen und das Pfarrhaus in Üdersdorf beziehen. Bis dahin liegen noch einige Fortbildungen, Umzugsvorbereitungen und auch eine kurze Auszeit vor ihm. „Gott sei Dank ist Jahrmarkt noch vorher“, freute sich Unkelbach über die heitere Auszeit auf der Pfingstwiese.

      Tradition seit 50 Jahren

      Die nächste Firmengruppe läuft in Richtung Kettenkarussell vorbei. „Nichts kann existieren ohne Ordnung, nichts kann entstehen ohne Chaos“ steht auf der Rückansicht der PoloShirts geschrieben. Ordnung, die herrscht aber bei der Belegschaft der Firma Jacob, Verwaltungsgesellschaft. Vor zwei Jahren trat man noch bunt gekleidet den Rundgang über den Jahrmarkt an. Dieses Mal sorgte Chef Franz-Robert Jacob aber dafür, dass für die 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein einheitliches Outfit zur Verfügung stand. Hemden und Blusen aus feinem Zwirn wurden gestern erstmals getragen. „Dieser Jahrmarktsmontag hat Tradition, bei uns im Unternehmen noch seit rund 50 Jahren“, betont Jacob. „Ja, nach dem Krieg haben wir damit begonnen“, erinnert sich Onkel Adolf Jacob. Die herzhafte Stärkung am Schwarzwaldhaus hatte sich die Belegschaft auch redlich verdient, schließlich hatte man morgens schon mehr als vier Stunden gearbeitet und für einen reibungslosen Firmenablauf gesorgt, bevor es „nix wie enunner“ ging.



      Quelle: Jahrmarktsmontag
    • Jokerbär oder 200 Punkte

      20.08.2013 - BAD KREUZNACH

      Von Isabel Mittler

      FADENZIEHEN Stefan Neuser betreibt den Klassiker aus Japan seit 13 Jahren

      Auf dem Jahrmarkt gibt es Geschäfte, die fallen nicht durch laute Musik, Nebelschwaden oder spektakuläre Loopings auf, sie sind beim Publikum aber sehr beliebt und werden jedes Jahr aufs Neue gezielt angesteuert.

      So ist das auch am Stand von Stefan Neuser. Der Schausteller aus Stuttgart ist auf dem Kreuznacher Jahrmarkt „der Herr der Fäden“. „Ich stehe jetzt im 13. Jahr mit dem japanischen Fadenziehen hier, aber meine Familie war schon vor 48 Jahren dabei“, berichtet er. Warum das Gewinnspiel denn zu seinem Namen kam, muss Stefan Neuser jetzt erklären. „Tja, mit Japan hat das eigentlich nichts zu tun, es ging da eher um das Design des Wagens“, zwinkert er.

      Punkten mit Schlümpfen

      Es ist einfach Schicksal, welches Gewichtsmännchen beim Fadenzug nach oben geht und wie viele Punkte es anzeigt. Mainzelmännchen und die Schlümpfe dienen unter anderem als Gewichte. „Die sind natürlich durch den zweiten Kinofilm jetzt wieder in“, erläutert Neuser. Früher, da hingen am Ende der Fäden Bonbons oder Bleistifte, die als Sofortgewinne ausgegeben wurden. Jetzt werden wie gesagt Punkte gesammelt. Wer Fortuna auf seiner Seite hat, der erreicht mit 13 Zügen die volle Punktzahl. Bei 200 Zählern hat der Jahrmarktsbesucher dann die freie Auswahl. Da gibt es zum Beispiel kuschelige Schafe zu gewinnen. Immer dann, wenn ein Kuscheltier den Wagen verlässt, läutet Stefan Neuser eine Glocke. Auch dann, wenn man ohne die volle Punktzahl erreicht zu haben Glück hatte und einen der grünen „Joker-Bärchen“ in die Lüfte gehoben hat.

      Wagen total ausgebrannt

      Neuser ist froh, dass er 2013 mit zu den Beschickern auf der Pfingstwiese gehört. Denn im vergangenen Jahr, da brannte sein Wagen während der Fahrt vom Rummel in Eisleben zurück nach Stuttgart komplett aus. Die Batterie der Hydraulikanlage war auf der A9 explodiert. Passiert ist zum Glück niemanden etwas, allerdings war der Wagen bis auf die Eisenkonstruktion zerstört. „Aber das japanische Fadenziehen ist ein Klassiker, also haben wir den Wagen wieder aufgebaut“, blickt Neuser zuversichtlich in die Zukunft. Die insgesamt 1000 an der Front baumelnden gelben Fäden muss Neuser mit seinem Team übrigens nicht auf jedem Standplatz neu anbringen und ordnen. Sie sind fest verankert.



      Quelle: Fadenziehen
    • Mit Avatari auf dem Cyber-Trip

      20.08.2013 - BAD KREUZNACH

      Von Heidi Sturm

      SHOW-THEATER 3D-Story „The Game“ zieht erstmals Besucher auf der Pfingstwiese in den Bann

      In zehn aufregenden Minuten das Internet retten: Das ist die Mission beim spektakulären Show-Theater „The Game“, das erstmals auf der Pfingstwiese die Besucher in seinen Bann zieht. „Wir bieten den Gästen eine spannende 3D-Story auf der großen Leinwand plus Bewegung, Spezialeffekte und Interaktivität“, beschreibt Roxanne Weber die 6D-Neuheit, die sie erfunden hat und gemeinsam mit ihrem Bruder Ronny betreibt. Schon die Eltern waren mit dem Rundum-Kino Cinema 2000 und später dem „Dynamic Trip“ durch Deutschland getourt. Als dieser erste Großraumsimulator mit einzelnen Kinosesseln abbrannte, musste etwas Neues her, mit dem man wieder der Zeit voraus sein wollte. „Es wurde schon alles geflogen und gefahren“, sagte Roxanne Weber, die sich dann mit der Weiterentwicklung beschäftigte.

      Erlebnis für alle Sinne

      Da sie selbst von Videospielen begeistert ist, stand die Idee schnell fest, dass man eben nicht nur rasante Kurvenfahrten bietet, sondern ein Abenteuer, das der Besucher hautnah miterlebt und in dem er auch entscheiden kann, wie es weiter geht. Mit „Rot-Grün-Brillen“, die nach jeder Nutzung per Ultraschall gereinigt werden, erlebt der Zuschauer eine echte 3D-Story, bei der er von einer rothaarigen Cyberschönheit Avatari förmlich in die Weiten des www. hinein gezogen wird, um „digitalisiert“ den fiesen Computerwurm Stuxnet zu eliminieren. Profi-Kinosound, Lasertechnik und elementare Effekte wie Wind, Regen, Blitz oder Donner runden das Erlebnis mit Überraschungsmomenten für alle Sinne effektvoll ab. Im voll beweglichen Kommandosessel können die Gäste über Abstimmung demokratisch entscheiden, wie es weitergeht. Das beginnt schon mit dem Zugang ins Internet: Je nachdem, ob W-Lan, CD, Firewire oder USB gewählt wird, erlebt man im Kinosaal ein kühles Schneegestöber, Sturm, Laserfeuerwerk oder Stichflammen, die es für einen Moment so richtig heiß werden lassen. Drei Laser, acht Windmaschinen, zwei Schneekanonen und zwei Feuerfontänen sorgen computergesteuert für die realistischen Effekte.

      Insgesamt 64 Variationen des Abenteuers sind möglich, wobei immer alle Effekte vorkommen. Je nach Wahlergebnis verändert sich aber der Schwerpunkt. Die im dunklen Saal ein wenig futuristisch wirkenden Abstimmungsknöpfe sind übrigens beleuchtete Fahrstuhlknöpfe, die einfach sehr langlebig sind. „Da haben wir lange getüftelt, bis wir diese simple Lösung hatten“, lacht Roxanne Weber. Sie hat großen Wert darauf gelegt, dass das Abenteuer familienfreundlich ist und ihren Bruder etwas „gebremst“, der wohl eher auf Ego-Shooter-Effekte gesetzt hätte. So werden hier nicht nur Jugendliche und Fans von Videospielen angesprochen, sondern auch schon kleine Kinder mit ihren Eltern oder auch behinderte Menschen, die hier übrigens kostenlosen Eintritt haben. Die digitale Animationstechnik wird wirkungsvoll unterstützt von voll beweglichen Kommandosesseln, die sich kräftig in die Kurve legen. Obwohl man auf der Reise gefühlt mitrast und sich öfter fast wie auf der Achterbahn fühlt, ist das 6D-Erlebnis keine außergewöhnliche Belastung für den Körper. Der Kommandosessel ruckelt zwar kräftig wie auf einer Schlaglochpiste, es gibt aber keine abrupten Richtungsänderungen und Stopps oder gewaltigen Fliehkräfte, die am Kreuz zerren würden. Das Achterbahngefühl – ganz ohne den hochfliegenden Magen – ist rein virtuell erzeugt, so dass man notfalls zur Beruhigung auch einfach die Augen schließen könnte. Dann aber würde man möglicherweise das überraschende Ende verpassen…


      ZAHLEN
      The Game ist 22 Meter breit, 18 Meter hoch und 17 Meter tief. Der Strombedarf liegt bei 80 Kilowatt.

      Der Fuhrpark umfasst einen Fassadenwagen und einen Mittelbau mit je 30 Tonnen, außerdem eine Zugmaschine mit Kran. Gesamtgewicht der Anlage: 90 Tonnen.

      „The Game“ zeichnet sich durch eine energiesparende LED-Beleuchtung aus, zudem sind alle Öle und Kühlflüssigkeiten der Anlage biologisch abbaubar.



      Quelle: The Game
    • Auf der Pfingstwiese brummt es wie eh und je

      Bad Kreuznach - Der Kreuznacher Jahrmarkt brummt: Nix wie enunner und hinein ins Vergnügen, das lassen sich die Bad Kreuznacher nicht nehmen - und das gilt auch für die 185. Auflage des großen Volksfestes auf der Pfingstwiese. Erfreulich dabei: Es war bislang ein sehr ruhiger, friedlicher Jahrmarkt.
      Fünf Tage lange abheben und Spaß haben: Für viele Menschen in der Region ist der Jahrmarkt ein Fest, auf das man sich das ganze Jahr freut. Foto: Benjamin Stöß

      Allerdings: Nach einem Besucherrekord sah es am Samstagnachmittag und -abend eher nicht aus. Und das bei bestem Jahrmarktswetter, vor allem in den Abendstunden. Zwar was es auf der Pfingstwiese voll, doch es gab noch ein gutes Durchkommen. Ob’s am gleichzeitig in Mainz stattfindenden Rheinland-Pfalz Open Air lag? Ralf Leonhard, Chef des Bad Kreuznacher Schaustellerverbandes, verneint dies. Das hat für die Jahrmarkts-Besucherzahlen kaum eine Rolle gespielt, ist er sicher.

      Insgesamt ist Leonhard mit dem Zuspruch an den ersten beiden Tagen sehr zufrieden: Der Freitag war sehr gut besucht, der Samstag eher normal, erklärte er. Am Sonntagvormittag waren es wegen des Regens wohl ein paar Gäste weniger als sonst. Das Geld sitzt bei den Jahrmarktsgängern aber längst nicht mehr so locker wie noch vor Jahren. Dennoch bleibt der Jahrmarkt eine Top-Veranstaltung - hervorragend vermarktet und zählt nach wie vor zu den umsatzstärksten Fünf-Tages-Volksfesten in Deutschland, so Leonhard.

      Sehr zufrieden mit dem bisherigen Jahrmarktsverlauf sind auch Polizei und DRK. Bis auf die eine oder andere kleinere Schlägerei, oder dass ein paar Betrunkene aneinandergeraten sind, gab es an den ersten Tagen keine besonderen Vorkommnisse, hieß es bei der Kreuznacher Polizei auf Rückfrage.

      Von einem ruhigen Verlauf sprach auch Philipp Köhler, Pressesprecher des DRK-Kreisverbandes. Dennoch hatten die DRK-Helfer alle Hände voll zu tun: Annähernd 200 Menschen haben bisher die Hilfe des DRK in Anspruch genommen, so eine Zwischenbilanz. Bereits seit Donnerstagabend sind die ehrenamtlichen Sanitäter im Einsatz und versorgen erkrankte oder verletzte Jahrmarktsbesucher. Von der Behandlung von Blasen an den Füßen oder kleineren Schnittwunden bis zu Kreislaufbeschwerden und Verdacht auf Schlaganfall reichte das Spektrum. Tagsüber mussten sich die Rotkreuzler häufig um Insektenstiche durch Wespen kümmern. "Zwei Patienten mussten wegen allergischer Reaktionen auf Insektenstiche ins Krankenhaus gefahren werden", berichtet Köhler. Neben diesen beiden endete der Jahrmarkt bisher für 23 weitere Besucher im Krankenhaus. "Grund waren vor allem nachts häufig kleinere Wunden, die genäht werden mussten, oder länger andauernde Kreislaufprobleme", erklärt Köhler weiter.

      Mit dem Verlauf des Sanitätsdienstes zeigt sich auch der Leiter der Jahrmarktswache, Markus Wolffs, zufrieden. "Durch die schnelle und direkte Kommunikation mit der Leitstelle konnten wir Einsätze auf dem Festgelände gut koordinieren", sagt Markus Wolffs am Sonntag. Auch die Anrufer hätten konsequent den Notruf 112 genutzt. "Das spart Zeit und ermöglicht schnelle Hilfe," so Wolffs.

      Harald Gebhardt


      Quelle: Jahrmarktsverlauf


      Leonhard versucht wieder etwas schön zu reden. Wenn in Mainz gleichzeitig 2 Großveranstaltungen mit fast 70.000 Besuchern stattfinden, wirkt sich das negativ auf die Besucherzahlen vom Bad Kreuznacher Jahrmarkt aus.
      Hinweis 1: RPR1-Open-Air in Mainz: 60.000 Fans feiern Silbermond, Sunrise Avenue und Tim Bendzko
      Hinweis 2: Mainz: Holi-Festival lockt über 7.000 Menschen aufs Messegelände - Kritik an hohen Preisen
    • Stabile Preise

      Schonwaschgang für Schausteller

      29.08.2013 02:45 Uhr - BAD KREUZNACH

      Von Robert Neuber

      JAHRMARKT Seit 20 Jahren sind die Standgebühren für die Beschicker unverändert geblieben

      Die Jubiläumsausgabe des Kreuznacher Jahrmarkts ist gelaufen, der Ausschuss für Messen und Märkte wird wie immer im Dezember eine Auswahl der Bewerbungen treffen – und an den Standgebühren wird sich nichts ändern.

      Mal wieder wird sich an diesen Gebühren nichts ändern, sollte man sagen und es auch betonen: Denn geändert haben sich die Gebühren seit sage und schreibe 20 Jahren nicht. Der „Tarif der Stadt Bad Kreuznach über die Erhebung von Entgelten für die Durchführung von Veranstaltungen“ wurde zuletzt im November 1993 verändert. Zur Euro-Einführung wurden die Gebühren einfach umgerechnet und sind seither auf diesem Stand geblieben.

      Alles teurer seit 1993

      Zum Vergleich: Seit 1993 ist die Grundsteuer B, die Hauseigentümer in Bad Kreuznach zahlen müssen und die natürlich auf die Mietpreise durchschlägt, um 33,3 Prozent angehoben worden, die Gewerbesteuer um fast sieben Prozent. Und mal ganz global: Der Benzinpreis ist in diesem Zeitraum in Deutschland um 72 Prozent von 0,90 Euro auf 1,55 Euro gestiegen, ein VW Golf in Grundaustattung ist heute annähernd doppelt so teuer wie 1993. Die Kilowattstunde Strom ist über 60 Prozent teurer geworden, der Liter Heizöl kostet heute fast das Dreifache wie vor zwanzig Jahren.

      Während die Stadt ihren Bürgern seit zwei Jahren massive Steuer- und Gebührenerhöhungen zumutet, ist man bei den Schaustellern zurückhaltend – obwohl das Verhältnis von 1100 Bewerbern auf 200 Standplätze ja eigentlich zeigt, dass der Jahrmarkt ihnen ein einträgliches Geschäft verspricht. Man wolle nicht riskieren, erklärte der zuständige Dezernent Udo Bausch schon vor einiger Zeit, dass höhere Standgebühren zu höheren Preisen auf dem Jahrmarkt führten. Das ist den Jahrmarktsbesuchern gegenüber natürlich überaus rücksichtsvoll, denn die müssen ja schon die seit 1993 um 35 Prozent gestiegenen Verbraucherpreise ertragen. Diesen Wert teilt das Statistische Landesamt auf Anfrage mit und ergänzt, dass die Verbraucherpreise alleine seit 2001 in Rheinland-Pfalz um 18 Prozent gestiegen sind. Mit anderen Worten: Weil der Jahrmarktsbesucher im Alltag schon so viel mehr zahlen muss, soll er wenigstens an Jahrmarkt nicht mehr berappen – und davon profitieren eben auch die Beschicker.

      Bauschs Vorgänger Karl-Heinz Gilsdorf hatte im Oktober 2010 Veränderungen bei den Standgebühren schon für 2011 angekündigt, aber die kamen nie. Die offizielle Begründung der Stadt für die erstaunliche Konstanz bei den Standgebühren lautet: „Solange sie kostendeckend sind, werden sie nicht verändert.“

      Laut Entgeltsatzung müssen aber bestimmte Elemente der Standgebühr jährlich den gestiegenen Personal- und Sachkosten angepasst werden. Aber auch hier gilt: Die Stadt sieht so lange keine Notwendigkeit einer Anpassung, wie die Kosten gedeckt werden. Und das, so heißt es aus der Verwaltung, sei bislang immer der Fall gewesen.

      Wie sich die Kostenberechnung für Beschicker des Jahrmarkts gestaltet, ist im Infokasten dargestellt.



      Infokasten

      DAS ZAHLEN DIE BESCHICKER
      Was ein Beschicker auf dem Jahrmarkt für seinen Platz auf der Pfingstwiese zu zahlen hat, regelt der „Tarif der Stadt Bad Kreuznach über die Erhebung von Entgelten für die Durchführung von Veranstaltungen“, letztmalig verändert am 25. November 1993.

      Die von den Beschickern zu zahlende Summe setzt sich aus diversen Elementen zusammen.

      Das Platzgeld bestimmt für jede Art von Stand entweder eine fixe Summe oder eine nach Quadratmetern oder Länge der Standfront berechnete Summe. Beispiele: Ein Riesenrad bis 30 Meter Höhe kostet 1687,26 Euro, ein Imbiss 28,12 Euro pro Frontmeter und eine Zeltwirtschaft 1,28 Euro pro Quadratmeter.

      Auf das jeweilige Platzgeld wird eine 25-prozentige Summe für den „Anteil für Werbung“ aufgeschlagen.

      Für Wasseranschluss und Wasserverbrauch wird einerseits ein Grundbetrag (30,69 Euro) in Rechnung gestellt, dazu ein nach Art des Standes gestaffelter „geschäftsbezogener Betrag für Wasserverbrauch“ (für ein Großzelt beispielsweise 81,81 Euro).

      Für Reinigung und Abfallbeseitigung wird ein Grundbetrag erhoben (40,90 Euro), dazu ein „geschäftsbezogener Betrag“, der ja nach Art des Stands variiert (ein Stand für Großverlosungen kostet beispielsweise 260,76 Euro, ein Schießstand 51,13 Euro).

      Für die Abwasserbeseitigung wird ebenfalls ein Grundbetrag erhoben (5,11 Euro), hinzu kommt wieder ein „geschäftsbezogener Betrag“, der etwa für Großzelte bei 92,03 Euro und für Fahrgeschäfte bei 15,34 Euro liegt.


      Quelle: Standgebühren